Interventionsmöglichkeiten in der Schule
Pauschallösungen gibt es leider nicht, jedes Kind braucht unterschiedliche Unterstützungsmassnahmen. Die nachfolgenden Interventionsmöglichkeiten sollen jedoch möglichst viele erreichen und sie helfen oft auch den nichtbetroffenen Kindern.
Eine offene, wohlwollende und wertschätzende Haltung dem betroffenen Kind gegenüber, wird als zentral angesehen. Das Kind soll sich ernst genommen fühlen. Betroffene Kinder spüren, wenn man es gut mein mit ihnen. Zu der Haltung gehört auch die Einstellung der Lehrperson und heilpädagogischen Fachkraft in Bezug auf Krankheiten. Kinder haben immer gute Gründe das zu tun, was sie tun. Manchmal ist es einfach etwas schwierig herauszufinden, was diese Gründe sind. Diese oft schwierigen Verhaltensweisen versuchen zu verstehen und nicht zu bewerten, ist eine grosse Herausforderung.
Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung ist eine zweite wichtige Komponente. Eine Beziehung zu haben bedeutet vor allem das Vermitteln von Sicherheit und Vertrauen. Dazu gehört dass ein ernstgemeinstes Interesse gezeigt wird. Eine individuell angepasste Arbeit mit dem betroffenen Kind ist dabei wichtig. Durch Einzelgespräche mit betroffenen Kindern kann ein Aufbau und Erhalt funktionieren. Eine gut funktionierende Beziehung sollte so lange wie möglich aufrechterhalten werden, denn jeder Abbruch führt zu Unsicherheit. Je mehr Kontinuität und Stabilität dem Kind geboten werden kann, desto besser. Zum Beziehungsaufbau gehört auch eine gewisse Hartnäckigkeit. Als erwachsene Person sollte immer wieder ein Zugang zu einer Beziehung angeboten werden, auch wenn sich ein Kind zuerst dagegen wehrt.
Im Schulalltag können unterschiedliche Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Sie dienen der Entlastung und gleichzeitig der Stärkung betroffener Kinder. Zentral ist es, die Ressourcen der Kinder zu erkennen und zu bestärken. Das Anpassen des Schulstoffs in Bezug auf den Umfang und die Schwierigkeit kann relativ einfach erledigt werden. Je nach Möglichkeiten kann auch der Tagesplan den Bedürfnissen der Kinder angepasst werden. Besonders wichtig ist es, dass das Kind Teil der Gruppe ist. Erfolgserlebnisse sind ebenfalls grundlegend, dadurch können Kinder ihr Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit stärken.
Zudem hat die Schule wichtige Präventionsaufgaben. Dazu gehört es den Kindern Strategien mitzugeben, was Perspektivenwechsel, Sozialkompetenztraining, Emotionsregulationsstrategien, Konfliktlösestrategien und der Umgang mit eigenen Gefühlen beinhaltet.
Eine Schule hat nie die Aufgabe mit den Kindern therapeutisch zu arbeiten und zu versuchen, die Probleme zu lösen.